EKONID Interview

Verkauf in Asien Trotz Corona-pandemie?

10.07.2020

Frau Eva Tholl, unsere 91´óÉñ ASEAN Repräsentantin in Deutschland, sprach kürzlich mit Herrn Christian Vollmer, Leiter Vertrieb & Marketing bei der Fehn GmbH & Co. KG, über Wege das Asien-Geschäft in der aktuellen Lage aufrecht erhalten zu können.

Eva Tholl: Die Außenwirtschaft steht Kopf, Lieferketten sind unterbrochen, Flugverkehr größtenteils eingestellt. Herr Vollmer, wie strukturiert die Fehn GmbH & Co. KG ihre Geschäftsaktivitäten und den Vertrieb in Asien unter diesen erschwerten Bedingungen? Verkauf trotz Corona-Pandemie?

Christian Vollmer: Der Vertrieb läuft weiter. Es ist glücklicherweise bisher im Export zu keinen massiven Lieferengpässen gekommen. Unsere Produktion in unseren eigenen Werken wurde nach der weltweiten „Zwangspause“ wieder aufgenommen. Unsere Vertriebspartner in Hongkong, Taiwan, China und Singapur operieren weiterhin. Weitere Märkte, wie z.B. Japan, sind im Aufbau.

ET: Wie schätzen Sie die Erholungsphase in Asien ein. Auch im Vergleich zu Europa, wie schnell werden sich die Märkte erholen?

CV: Unser Segment / Branche hat im Zuge der Corona-Pandemie nicht so stark gelitten, wie es sicherlich in anderen Branchen der Fall ist. Die Geschäfte laufen verändert und langsamer. Gute Partnerschaften zahlen sich aber jetzt erst recht aus. Unsere Vertriebspartner vor Ort können für uns weiter tätig sein. Dies ist wichtiger denn je, in Zeiten, in denen man selber nicht vor Ort sein kann und vorerst keine Reisen antreten kann. Wir schätzen, dass sich die Märkte in Asien schneller erholen und es bereits tun. Das Fehn-Sortiment ist erfahrungsgemäß weniger saisonabhängig und wir bewegen uns auch nicht im Bereich der „Investitionsgüter“ – wenn wir also weiterhin unsere Top-Qualität mit dem außergewöhnlichen Fehn-Design zu marktfähigen Preisen anbieten, dann brechen uns auch keine Umsätze weg – sofern die Absatzkanäle (stationäre Handel) weiterhin verfügbar sind.

ET: Das Thema E-Commerce gewinnt aktuell stark an Bedeutung. Ist dies bereits ein Thema für die Fehn GmbH in Asien?

CV: E-Commerce ist natürlich ein wichtiges Thema. In China arbeiten wir mit unserem Partner und unserem „Fehn-T-Mall Flagship Store“ und den sog. Key Opinion Leaders recht erfolgreich zusammen. In Taiwan und Hongkong läuft die komplette Kommunikation über unsere Exklusivpartner, die eine eigene E-CommercePlattform betreiben aber auch andere Plattformen bedienen. In den anderen Ländern in Südostasien steht das Thema E-Commerce für Fehn noch in den Startlöchern.

ET: Welche Länder in Südostasien stehen bei Ihnen im Fokus ihrer Aktivitäten?

CV: Wir beobachten alte und neue Märkte, sowohl in Europa als auch weltweit. Zu gegebener Zeit werden wir entscheiden, auf welchen Märkten wir verstärkt den Vertrieb unterstützen und wieder aufbauen müssen. Wie viele andere auch, haben wir eine Menge Arbeit. Neue interessante Märkte in Südostasien, zu denen Thailand, Vietnam  und Indonesien zählen, werden unter die Lupe genommen. Durch die Reiseeinschränkungen werden Vorhaben sicher langsamer realisiert. Ein weiterer Marktausbau in Südostasien ist aber in Planung. Auch Australien und Neuseeland sind weiterhin „auf dem Radar“. Die jeweilige Kaufkraft dient als Indikator für einen möglichen Markteintritt. Jetzt gilt es weiter zu beobachten, zu analysieren und den Vertrieb entsprechend weiter auszubauen, um am Ball zu bleiben. Hierfür nehmen wir weiter u.a. auch die Aktivitäten der Auslandshandelskammern in Südostasien in Anspruch.

ET: Vielen Dank für das interessante Interview und ihren positiven Ausblick Richtung Asien. Wir wünschen Ihnen und der Fehn GmbH & Co. KG erfolgreiche Geschäfte und viele glückliche und strahlende Kinderaugen.

Im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) organisiert die 91´óÉñ Indonesien in Zusammenarbeit mit der 91´óÉñ Singapur im Zeitraum 23.-27 November 2020 eine digitale Geschäftsanbahnung zum Thema „Produkte für Kinder und Familien aus der Konsumgüter- und Freizeitwirtschaft unter Berücksichtigung des Themas E-Commerce“ in Indonesien und Singapur. Die aktuelle Situation und die Auswirkungen der globalen Corona-Krise lassen eine physische Durchführung vor Ort nicht zu. Es handelt sich dabei um eine projektbezogene Fördermaßnahme im Rahmen des BMWi-Markterschließungsprogramms. Zielgruppe sind vorwiegend kleine und mittlere deutsche Unternehmen (KMU). Unterstützt wird die Geschäftsanbahnung vom Deutschen Verband der Spielwarenindustrie e.V., der Spielwarenmesse e.G., dem Spielzeugverband Südostasien (SEATA) sowie den Industriepartnern Brandora GmbH und little big things GmbH.

 

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